Yin Yoga im Rhythmus der Jahreszeiten…

… oder warum es im Spätsommer besonders gut ist den Milz- und Magen-Meridian zu aktivieren.

Leben heißt das Fließen von Energie

Die Basis sind neben dem Gesetz von Yin und Yang, der Mäßigung beim Essen und Trinken auch die fünf chinesischen Jahreszeiten Frühling, Sommer, Spätsommer, Herbst und Winter. Sie werden durch die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser und deren entsprechenden Eigenschaften symbolisiert, die sich ebenfalls im menschlichen Körper widerspiegeln. Von ihrem harmonischen Zusammenspiel hängt es ab, wie unsere Lebensenergie Qi im Körper fließt und ob wir uns wohlfühlen oder krank.

Jeder Jahreszeit bzw. jedem Element ist ein Organpaar zugeordnet, das über Energieleitbahnen, den Meridianen mit Energie versorgt wird.

Sie sind es, die wir unter anderem mit Yin Yoga Asanas beeinflussen, stärken und wieder in Balance bringen können. Denn oft ist der Energiefluss gestört oder sogar blockiert. Wird Qi blockiert, sitzt es als aufgestaute Energie fest. Das wiederum kann zum Beispiel Steifheit in dem Körperteil hervorrufen. Sobald Qi an einer Stelle gebunden ist, schlägt sich das auf den gesamten Qi-Fluss im Körper nieder.

Die nach den Jahreszeiten ausgewählten Yin Yoga Asanas wirken direkt auf die jeweiligen Meridiane und bringen die Energie wieder ins Gleichgewicht.

Der Magen ist mit der Milz und dem Erd-Element verbunden. Das Element Erde lenkt im Juli/August die Vorgänge in der Natur. Wenn wir uns in der Natur umschauen, ist das die Zeit der Reife und Ernte. Die beiden zugehörigen Organe sind Milz und Magen. Dem Erd-Element wird das Nahrungs-Chi zugeschrieben, das wir durch die Nahrung aufnehmen. Als Nahrung ist hier nicht nur unsere grobstoffliche Nahrung gemeint, sondern auch feinstoffliche Eindrücke, die wir aufnehmen. Nach chinesischer Auffassung werden mentale Inhalte tatsächlich mental „verdaut“. Gemeint ist die geistige Fähigkeit, Informationsinhalte neutral und objektiv zu erfassen, zu (be-)denken, zu unterscheiden, Essenzen zu bilden und sich diese zu merken. Und auch die Fähigkeit, sinnlose bzw. unwichtige Inhalte auszuscheiden. „Denken“ ist für die Chinesen von der Qualität her wie „essen“. Auf die aufgenommenen Gedanken zu achten, ist daher besonders wichtig.

Für Sicherheit und Gelassenheit sorgen Verwurzelung und Bodenständigkeit. Der Spätsommer ist die richtige Zeit, um zur Ruhe zu kommen und die Stärke in der eigenen Mitte zu spüren.

Das Element Erde ist im Ungleichgewicht, wenn zu viele Sorgen im Kopf herumkreisen und man ständig über Nichtigkeiten grübelt, wenn das Nein sagen schwer fällt, die eigenen Wünsche oder die Beachtung anderen gegenüber zu kurz kommen.
Die Spätsommer Yin Yoga Asanas aktivieren Milz- und Magen-Meridiane.